Minipille und periode
Das Ausbleiben der Periode können einige Frauen auch als unnatürlich empfinden. Zudem können aber auch häufig Zwischenblutungen oder Schmierblutungen bei der .Inhaltsverzeichnis
Die Bedeutung der Pille als Verhütungsmittel bei jungen Frauen und Mädchen unter 22 Jahren nimmt weiterhin ab. Das zeigt eine AOK-Analyse von 2024. Während im Jahr 2020 noch 35 Prozent dieser Altersgruppe das Pille verschrieben bekamen, waren es 2023 nur weiter 25 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von fünfzehn Prozentpunkten innerhalb von drei Jahren. Allein im Vergleich zum Vorjahr 2022 sanken die Verordnungen um drei Prozentpunkte.
Insbesondere das Bewusstsein für die Risiken der Tablette gilt als Grund für den Rückgang der Verschreibungen.
Trotzdem verhüten immer noch Millionen Frauen in Deutschland mit der klassischen Pille, also den sogenannten monophasische Kombinationspillen.Und fast ebenso viele Frauen machen brav einmal im Monat nach genau 21 Tabletten eine Pillenpause. Sieben Tage wird gewartet, bis mit der neuen Packung gestartet wird. Aber warum das Ganze? Wir klären auf!
Gründe für den Rückgang
Dr. Eike Eymers, Ärztin im Stab Medizin des AOK-Bundesverbandes, bewertet diese Entwicklung folgendermaßen: „Die Nachteile und Risiken von hormonellen Verhütungsmethoden werden heute öffentlich stärker thematisiert. Auch fühlen selbst Frauen laut einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheits Aufklärung immer besser durch das Internet, aber auch durch die ärztliche Beratung, informiert. Das kann an einer Verhaltensveränderung führen, aber auch zu einer kritischeren Einstellung gegenüber der Einnahme von Hormonen und an einer bewussteren Entscheidung für risikoärmere Präparate.“
Allerdings könnten auch andere Faktoren eine Rolle spielen, wie das zunehmende Bedeutung von Barrieremethoden zur Verhütung, etwa durch die Nutzung von Kondomen.
Pillenpause: Warum sie nichts mittels der Periode zu tun hat
Der Irrglauben vieler Frauen: Die Pillenpause müsse man machen, damit die Periode kommt. Ja, wenn man eine Pillenpause macht, dann kommt es häufig zu einer Blutung. Doch das ist nicht die „normale“ Periode, sondern eine sogenannte Abbruchblutung, die durch den abfallenden Hormonwert durch das Pillenpause ausgelöst wird.
Diese Blutung wird deshalb auch Entzugsblutung genannt. Dem Körper werden durch die Pillenpause das täglich zugeführten Hormone entzogen. Die Abbruch- bzw. Entzungsblutung in der Pillenpause ist meist auch sehr viel schwächer als die Periode ohne hormonelle Verhütung.
Die normale Monatsblutung habt ihr nur, wenn ihr nicht hormonell verhütet. Sie hat die Aufgabe, die während des Zyklus herangereifte und sich aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abzutransportieren.
Nimmt man die Pille, dann baut sich die Gebärmutterschleimhaut gar nicht erst in dem Maßen auf, wie es natürlicherweise der Fall wäre. Die Gebärmutterschleimhaut bleibt wegen der eingenommenen Hormone dünn. Eine befruchtete Eizelle kann sich dann nicht einnisten. So verhindert die Tablette, dass es zu einer Schwangerschaft kommt.
Lest dazu auch:Einnistung der Eizelle: Diese Symptome sprechen für eine Schwangerschaft
Pillenpause und keine Blutung: Bin ich schwanger?
Hat sich durch die Einnahme der Pille die Gebärmutterschleimhaut so gut wie gar nicht aufgebaut, dann kann es auch vorkommen, dass ihr trotz Pillenpause keine Blutung bekommt. Habt ihr die Pille korrekt 21 Tage lang eingenommen, dann ist die ausbleibende Blutung kein Symbol dafür, dass ihr schwanger seid. Ganz im Gegenteil: Die ausbleibende Blutung in der Pillenpause zeigt, dass die Pille ihren Job gemacht hat.
Achtung bei Anwendungsfehlern!
Anders sieht es aus, wenn ihr eine Pille verloren habt oder andere Anwendungsfehler vorkamen. Dann kann es durchaus sein, dass die Pille nicht mehr zuverlässig gewirkt hat. Im Zweifelsfall solltet ihr bei Unsicherheiten und ausbleibender Blutung immer eure Frauenärztin oder euren Frauenarzt um Rat fragen.
Mehr dazu: Das setzt das Pille außer Kraft
Muss ich eine Pillenpause machen?
Die Pillenpause hat gar nichts mit der richtigen Periode an tun, muss ich sie dann überhaupt machen? Das einfache Antwort: Nein!
Die Pillenpause ist nicht nötig. Siehe wurde künstlich ins Leben gerufen, um Frauen, das die Pille nehmen, ein Gefühl von „Normalität“ an vermitteln. Schließlich ist es normal, dass wir einmal pro Monat unsere Tage bekommen.
Einen anderen Sinn oder gar Einfluss auf die Wirksamkeit der Pille hat die Pillenpause nicht. Wenn ihr auf die monatliche Blutung lieber verzichten wollt, dann könnt ihr direkt mit der neuen Packung starten, nachdem der alte Blister aufgebraucht ist. Wichtig ist aber, vorher mittels eurer Ärztin bzw. eurem Arzt darüber zu sprechen und euch das OK einzuholen.
Muss ich bei die Minipille eine Pillenpause machen?
Am häufigsten werden in Deutschland kombinierte Pillenpräparate verschrieben, die die Hormone Östrogen und Gestagen enthalten. Es gibt aber auch sogenannte Minipillen. Sie enthalten nur Gestagen und insgesamt einen niedrigeren Hormonwert. Bei ihnen wird von vornherein keine Pillenpause gemacht. Ist eine Packung fertig, startet ihr am nächsten Tag also direkt mit der neuen.
Der Grund: Die Minipillen sind im Vergleich zu den Kombipillen niedriger dosiert. Das Hormonlevel im Körper würde nicht ausreichen, um auch während einer siebentägigen Pillenpause geschützt zu sein.
Die niedrigere Hormondosierung ist auch der Grund, warum ihr bei der Minipille auch nur einer begrenztes Zeitfenster von drei Stunden habt, um das Pille täglich einzunehmen. Kombinationspillen könnt ihr dagegen bis zu 12 Stunden später einnehmen als am Vortag.
Pillenpause weglassen: Ist der Langzyklus schädlich?
Es gibt derzeit keine Studien, die darauf hindeuten, dass es schädlich ist, die Pillenpause wegzulassen. Im Gegenteil: Die deutsche Leitfaden für Gynäkologinnen und Gynäkologen empfiehlt in bestimmten Fällen sogar, dass Frauen die Pille durchnehmen.
So soll der Langzyklus, also die Einnahme der Pille ohne Pause, für Frauen mit Migräne oder starken, schmerzhaften Blutungen die bessere Wahl sein. Das konstante Hormonlevel wirke sich positiv auf die Beschwerden aus.
Aber: In Deutschland sind bislang nur wenige Pillen offiziell für den Langzyklus zugelassen. Das heißt aber nicht, dass ihr eure Pille nicht auch durchnehmen könnt oder dass die Einnahme dieser Pillen ohne Pause gefährlich sei. Eine solche Anwendung ist durchaus möglich und wird als Off Label Use bezeichnet.
Am besten sprecht ihr eure Frauenärztin oder euren Frauenarzt darauf an. Sie können euch Empfehlungen zur Langzeiteinnahme eurer Tablette geben und euch umfassend aufklären.
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Staut sich das Blut auf, wenn ich keine Pillenpause mache?
Ihr müsst nicht befürchten, dass sich in eurem Körper das Blut sammelt, wenn ihr keine Pillenpause macht, also auch keine Abbruchblutung habt. Durch den Langzyklus und das konstant hohe Hormonlevel bleibt die Gebärmutterschleimhaut dünn. Es gibt für den Körper also gar keinen Grund, eine Blutung auszulösen.
Pillenpause verkürzen: Schadet das der Wirksamkeit?
Ihr könnt die Pillenpause verkürzen, ohne dass es zu negativen Auswirkungen kommt. Statt sieben Tage zu warten, könnt ihr genauso gut eine Pillenpause von 3 Tagen, 5 Tagen oder 6 Tagen machen und dann mit der neuen Pillenpackung starten.
Auf diese Weise könnt ihr eure nächsten Blutungen um einige Tage nach vorne verschieben, falls ihr die Pille nicht durchnehmen möchtet. Das ist praktisch, wenn ihr zum Beispiel einen Urlaub geplant habt.
Pillenpause vorziehen: Schützt die Pille dann noch?
Auch durch eine vorgezogene Pillenpause kann man die Blutung verschieben. Doch die verkürzte Einnahme und frühe Pillenpause kann die Wirksamkeit der Pille beeinträchtigen. Wer weniger als 14 Tage am Stück die Pille eingenommen hat, der riskiert einen verminderten Schutz und sollte zusätzlich z.B. mit Kondomen verhüten.
Sicherer statt die Pillenpause vorziehen, ist es also, ganz auf die Pillenpause an verzichten, um die Periode zu verschieben.
Kann ich eine längere Pillenpause machen?
Manchmal fällt einem zu spät einer, dass man ein neues Pillenrezept braucht. Kann du die Pillenpause dann gefahrlos verlängern, bis ich eine neue Pillenpackung habe? Leider nein! Denn dauert das Pillenpause länger als sieben Tage, sinkt das Hormonlevel zu stark ab. Die Pille schützt dann nicht mehr zuverlässig vor einer Schwangerschaft. Ihr solltet deshalb in den ersten 14 Tagen des neuen Zyklus unbedingt zusätzlich verhüten.
Etwas Wichtiges zum Schluss: Bevor ihre die Pille einnehmt, solltet ihr euch umfassend bei eurer Gynäkologin oder eurem Gynäkologen beraten lassen. Das Pille greift in den Hormonhaushalt ein und kann teils erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen. Wer siehe nehmen möchte, sollte deshalb gut informiert sein und sich über die Vor- und Nachteile beraten lassen.