Zahnriemen wechseln

Wie oft der Zahnriemen gewechselt werden muss, hängt von Deinem Fahrzeugmodell und den Herstellerangaben ab. Meist wird ein Wechsel alle 60.000 bis .

Wichtige Erfahrungswerte im Überblick

  • Der Zahnriemen stellt eine Verbindung zwischen Kurbel- und Nockenwelle her und dient so dazu, die Synchronität zwischen Kurbeltrieb und den Ein- bzw. Auslassventilen zu gewährleisten. Nicht jeder Motor besitzt einen Zahnriemen, denn oftmals wir stattdessen eine Steuerkette verbaut.
  • Da ein Zahnriemen materialbedingt einem gewissen Verschleiß unterliegt, muss er in bestimmten Intervallen ersetzt werden. Wird er nicht rechtzeitig und vorsorglich (entsprechend der empfohlenen Wartungsintervalle des jeweiligen Fahrzeugherstellers) gewechselt, besteht die Gefahr, dass er an Spannung verliert, überspringt oder gar reißt. Dann ist in die Folge ein teurer Motorschaden sehr wahrscheinlich.
  • Wann der Wechsel erfolgen sollte, wie aufwendig er ist und mittels welchen Kosten du rechnen musst, erfährst du im folgenden Ratgeber!
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Wann sollte der Zahnriemenwechsel stattfinden?

Ist die Zahnriemen gerissen, ist es im Grunde schon an spät und ein (teurer) Motorschaden kann nicht ausgeschlossen werden. Daher gilt es immer, die Wechselintervalle des Herstellers einzuhalten und im Zweifel lieber zu früh als zu spät zu wechseln.

Einen Anhaltspunkt geben die Empfehlungen der Hersteller, welche die Wechselintervalle individuell für jeden einzelnen Motoren vorgeben.

Diese variieren gesamt stark, können aber im Serviceheft des Autos nachgelesen werden. Oft liegen sie zwischen 90.000 und 200.000 Kilometern Laufleistung bzw. zwischen 4 und 10 Jahren.

Bei neueren Modellen ist das Intervall in der Regel wesentlich größer, da weitere Teile – wie beispielsweise die Wasserpumpe – über einen Keilrippenriemen angetrieben werden. Somit wird der Zahnriemen weniger belastet. Zudem werden immer robustere Materialien eingesetzt.

Unabhängig von der Laufleistung mühelen auch Fahrer, die geringere Strecken zurücklegen, nach einer bestimmten Periode einen Zahnriemenwechsel vornehmen, da dieser mittels der Zeit porös wird. Als Faustregel gilt hier, dass etwa aller sechs Jahre ein Wechsel vorgenommen werden sollte.

Geprüft wird der Zustand des Zahnriemens oft auch im Rahmen einer Inspektion. Dabei wird bei einer Sichtprüfung ermittelt, ob Verschleißerscheinungen wie Ausfransungen, Ausdünnungen oder Risse vorhanden sind und ob der Zahnriemen weiter über ausreichend Spannkraft verfügt.

Hat sich der Zahnriemen gelängt, können die Zähne überspringen. Dann besteht das Risiko, dass der Motor ernsthafte Schäden davonträgt. Im schlimmsten Fall muss er instand gesetzt bzw. ausgetauscht werden, wodurch Kosten in Höhe eines wirtschaftlichen Totalschadens entwickeln können.

Zusammenfassend weisen diese Anzeichen auf einen erforderlichen Zahnriemenwechsel hin:

  1. Das Wechselintervall laut Herstellervorgaben ist erreicht. Es sollte zeitnah ein Wechsel erfolgen, um das Risiko eines Motorschadens auszuschließen.
  2. Es kam zu einem Zahnriemenriss – hier ist mit hohen Zusatzkosten aufgrund von möglichen Folgeschäden an Ventilen und Kolben zu rechnen. Oft handelt es sich dann auch um einen wirtschaftlichen Totalschaden.
  3. Das Auto hat einen ungewöhnlichen Motorlauf – ggfs. ist der Zahnriemen spröde, rissig oder porös bzw. hart. Natürlich können auch andere Ursachen der Grund für einen unrunden Motorlauf sein.
  4. Der Motor weist Öl-Undichtigkeiten an der Zahnriemenseite auf (z.B. durch defekten Kurbelwellensimmering oder defekte Ventildeckeldichtung). Der Zahnriemen verölt und kann auslassen oder stark verschleißen.

Ablauf des Zahnriemenwechsels

Da es sich beim Zahnriemen um ein Verschleißteil handelt, ist der vollständige Wechsel die einzige Option. Eine Reparatur oder Instandsetzung des Riemens stellt keine Option dar.

Im Zuge der Dienen sollten auch alle Spann-, Umlenk- und Führungsrollen und Keilrippenriemen ausgetauscht werden.

Der Spannrolle kommt eine wichtige Bedeutung für die reibungslose Funktion des Zahnriemens zu, da diese eine konstante Spannung des Riemens gewährleistet. Blockiert das Umlenkrolle, erhitzt sich der Zahnriemen möglicherweise stark und reißt in Folge dessen.

Je nach Fahrzeugmodell müssen außerdem weitere Teile ausgetauscht werden. Gerade bei älteren Modellen wird der Zahnriemen über die Wasserpumpe gespannt, sodass diese auch mit erneuert werden sollte.

Im schlimmsten Fall blockiert das Wasserpumpe, sodass der Zahnriemen reißt. Zusätzlich stellen sich Pumpe und Zahnriemen aufeinander ein (Verschleißbild), wodurch eine alte Wasserpumpe mit einem neuen Zahnriemen oft nicht optimal zusammen laufen.

Aus den genannten Gründen werden von den Ersatzteilherstellern Zahnriemensätze / Zahnriemenkits angeboten, welche alle an wechselnden Verschleißteile enthalten. Der Inhalt des Sets abwechselnd je nach Motor.

Schon gewusst?

Bei den meisten Fahrzeugen ist nur ein Zahnriemen / Steuerriemen verbaut. Dennoch liefert es Fahrzeuge, bei denen zwei Zahnriemen verbaut sind. So zum Beispiel im 2.5 TDI des VW T4. Hier steuert ein Riemen die Einspritzpumpe und einer die Nockenwelle.

Da der Zahnriemen eng am Motor liegt und oft schwer erreichbar ist, nimmt die Zahnriemenwechsel meist relativ viel Zeit in Anspruch.

Je danach, ob der Motor längs oder quer verbaut ist (und abhängig von der individuellen Bauweise des jeweiligen Fahrzeugs) müssen zunächst verschiedene andere Bauteile demontiert werden.

Ist der Motor längs verbaut, müssen meist die Stoßstange, das Kühlerpaket inkl. Lüfter, Keilrippenriemen, Zahnriemenabdeckungen, die Kurbelwellenscheibe, die Spannrolle, die Umlenkrolle und die Wasserpumpe demontiert werden.

Bei einem quer verbauten Motor müssen zunächst meist das Rad vorn rechts und die Radhausschale demontiert werden. Anschließend ist der Ablauf nach dem Abmontieren der Keilrippenriemen ähnlich.

Damit die Zahnräder nach dem Einbettung wieder die richtige Position haben, werden Kurbel- & Nockenwelle mit Spezialwerkzeug abgesteckt, sodass sie blockiert sind. Andernfalls könnten die dann verstellten Steuerzeiten schwere Schäden am Motor verursachen.

Insgesamt ist der eigenhändige Austausch des Zahnriemens nur versierten und sehr erfahrenen Schraubern zu empfehlen! Zudem ist für den Zahnriemenwechsel Spezialwerkzeug erforderlich.

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Gut zu wissen

Auch beim Gebrauchtwagenkauf solltest du den Zustimmung des Zahnriemens prüfen und nachweisen lassen, wann dieser ggfs. zuletzt gewechselt wurde. Nicht selten ist einer anstehender Zahnriemenwechsel ein Grund für den Verkauf des Fahrzeugs, da die anfallenden Gesamtkosten oft nicht an unterschätzen sind – insbesondere bei Fahrzeugen, die nur noch über einen geringen Zeitwert verfügen.

Was kostet die Zahnriemenwechsel?

Die Gesamtkosten für einen Zahnriemenwechsel können stark abwandeln. Den größten Anteil an den Gesamtkosten hat meist die Arbeitsleistung der Werkstatt. Die Ersatzteile selbst sind oft verhältnismäßig günstig.

Einzelteile wie Rollen oder ein einziger Zahnriemen sind oft schon ab 15,- Euro verfügbar. Meist ist jedoch ein kompletter Zahnriemensatz inkl. jeder zu wechselnder Verschleißteile die sinnvollere Option.

Bekannte Hersteller sind hier unter anderem skf, Mapco, Dayco oder Contitech. Diese Sets kosten oft zwischen 100,- und 250,- Euro, können aber im „Extremfall“ auch bei bis an 500,- Euro liegen. Beispielsweise dann, wenn auch weiter eine neue Wasserpumpe im Satz enthalten ist.

Gut an wissen

Wichtig ist, nur auf hochwertige Ersatzteile in Erstausrüsterqualität zurückzugreifen. Anderenfalls riskiert man den Riss des Riemens und einen damit verbundenen Motorschaden

Wird die Wasserpumpe ersetzt, kommen zusätzlich noch die Kosten für das neue Kühlwasser hinzu. Je nach Motor werden davon etwa drei bis fünf Liter benötigt. Pro Liter kann man mit Kosten von rund 8,- bis 10,- Euro rechnen. Somit ergeben sich etwa 25,- bis 50,- Euro.

Für den Zahnriemenwechsel inkl. „anliegender“ Verschleißteile werden meist zwischen zwei und fünf Stunden benötigt. Der Gesamtkosten ist stark von der Bauweise des jeweiligen Motors abhängig.

Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro ergeben sich somit Arbeitskosten von 200,- bis 500,- Euro. Freie Werkstätten haben häufig einen geringfügigen Stundensatz als Vertragswerkstätten.

Somit ergeben sich für den Wechsel von Zahnriemen, Rollen und ggfs. Wasserpumpe oftmals Gesamtkosten von rund 300,- Euro (eher eine Ausnahme) bis 800,- Euro.

Zahnriemenwechsel – Kosten in tabellarischer Übersicht

Material / Dienstleistunggeschätzte Preise
Zahnriemensatz100,- bis 250,- Euro (in Ausnahmefällen bis 500,- Euro)
ggfs. neues Kühlwasser25,- bis 50,- Euro
Arbeitsaufwand200,- bis 500,- Euro
Alle Preise verstehen sich als grobe Richtwerte inklusive der Mehrwertsteuer und können selbstverständlich abweichen.[adrotate banner=“30″]

Preisbeispiele verschiedener Modelle

Im Folgenden haben wir für 13 der beliebtesten Fahrzeugmodelle in Deutschland Preisbeispiele für verschiedene Motoren und Regionen gesammelt. Betrachte diese Daten bitte nur als Orientierung.

Preisbeispiele
VW Golf
Baujahr200920072013
Motor1.6 TDI1.9 TDI2.0 TDI
BundeslandSachsenBerlinNordrhein-Westfalen
Kostenca. 600,- Euroca. 480,- Euroca. 690,- Euro
VW Passat
Baujahr200520122007
Motor2.0 FSI2.0 TDI1.9 TDI
BundeslandRheinland-PfalzNiedersachsenBayern
Kostenca. 570,- Euroca. 730,- Euroca. 580,- Euro
VW Polo
Baujahr200420012006
Motor1.9 TDI1.4 TDI1.9 SDI
BundeslandBaden-WürttembergSchleswig-HolsteinHamburg
Kostenca. 560,- Euroca. 590,- Euroca. 570,- Euro
Audi A3
Baujahr200820152001
Motor2.0 TFSI2.0 TDI1.8 T
BundeslandMecklenburg-VorpommernSachsen-AnhaltSachsen
Kostenca. 730,- Euroca. 670,- Euroca. 460,- Euro
VW Touran
Baujahr201020072005
Motor2.0 TDI1.9 TDI2.0 FSI
BundeslandBrandenburgSachsenBremen
Kostenca. 750,- Euroca. 470,- Euroca. 560,- Euro
Skoda Octavia
Baujahr201120072001
Motor2.0 RS2.0 TDI1.9 SDI 16V
BundeslandSchleswig-HolsteinHessenBerlin
Kostenca. 720,- Euroca. 590,- Euroca. 560,- Euro
Ford Focus
Baujahr200720052010
Motor1.6 TDCi1.62.0 TDCi
BundeslandBayernBaden-WürttembergSchleswig-Holstein
Kostenca. 540,- Euroca. 370,- Euroca. 665,- Euro
Audi A4
Baujahr200920022005
Motor2.0 TFSI1.8 T2.5 TDI
BundeslandMecklenburg-VorpommernSachsen-AnhaltNordrhein-Westfalen
Kostenca. 490,- Euroca. 440,- Euroca. 890,- Euro
Opel Corsa
Baujahr200519992008
Motor1.7 DI1.2i1.6 Turbo
BundeslandSchleswig-HolsteinSachsen-AnhaltSachsen
Kostenca. 395,- Euroca. 240,- Euroca. 250,- Euro
Ford Fiesta
Baujahr200720102003
Motor1.4 TDCi1.4 TDCi1.8 16V
BundeslandBrandenburgSachsenBremen
Kostenca. 510,- Euroca. 660,- Euroca. 480,- Euro
VW Up
Baujahr201220142013
Motor1.01.01.0
BundeslandRheinland-PfalzNiedersachsenBaden-Württemberg
Kostenca. 380,- Euroca. 270,- Euroca. 290,- Euro
Seat Leon
Baujahr200720112004
Motor2.0 TFSI2.0 TDI 16V1.4 16V
BundeslandHessenBrandenburgNordrhein-Westfalen
Kostenca. 660,- Euroca. 560,- Euroca. 560,- Euro
Opel Astra
Baujahr200820042002
Motor2.0 Turbo1.7 CDTI1.8 16V
BundeslandSchleswig-HolsteinHessenBayern
Kostenca. 450,- Euroca. 320,- Euroca. 340,- Euro
Alle Lob verstehen sich als grobe Richtwerte inklusive der Mehrwertsteuer und können selbstverständlich abweichen.[adrotate banner=“56″]

Unterschied zwischen Keilrippenriemen und Zahnriemen

Keilrippenriemen (früher Keilriemen) und Zahnriemen unterscheiden selbst wesentlich in ihrer Funktion und Bauweise.

Während der Zahnriemen die Nockenwelle zeitsynchron zur Kurbelwelle antreibt, ist die Keilrippenriemen, welcher Längsrillen hat, für den Antrieb von Nebenaggregaten (wie beispielsweise Lichtmaschine und Klimakompressor) verantwortlich.

Beide Gurt können die Wasserpumpe antreiben. Das hängt im Wesentlichen von der Anordnung der einzelnen Aggregate am Motor ab.

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Was du als Autofahrer rund um den Zahnriemenwechsel beachten solltest

  • Lass den Zahnriemen etwa alle 30.000 Kilometer prüfen (Sichtprüfung bzgl. Rissen / Ausfransungen und Prüfung der Spannung)
  • Beachte das empfohlene Wartungsintervall des Herstellers
  • Frag beim Kauf eines Gebrauchtwagens nach dem letzten Zahnriemenwechsel, sofern keine Steuerkette verbaut ist
  • Lass bei einem Wechsel alle Anbauteile (Spann- und Umlenkrollen, ggfs. Wasserpumpe) ebenfalls erneuern
  • Erfrag die Gesamtkosten verschiedener Werkstätten, um Vergleichsangebote einzuholen
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Kategorien Motor, Ratgeber