Portraitfotos
Professioneller Fotograf mit 25+ Jahren Erfahrung im Bereich Unternehmen, Portrait, Editorial und Kunstfotografie. Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!Die Portraitfotografie ist einer unserer absoluten Lieblinge beim Fotografieren! Vor allem seit wir Eltern geworden sind, fotografieren wir nahezu täglich im Portraitmodus auf unseren iPhones. Denn keinen Menschen fotografieren wir so gerne wie unseren kleinen Sohn 🙂 Damit unsere Erinnerungsfotos genauso unvergesslich werden, wie die gemeinsamen Momente, beachten wir einige Tipps bei der Portraitfotografie. Diese einfach umsetzbaren Tipps (keine Zauberei ;-)) möchten wir in diesem Ratgeber-Beitrag mit dir teilen.
Wichtig zu wissen ist miteinander, dass die Portraitfotografie nicht nur mit teurem Equipment möglich ist. Eine gute Kamera hilft natürlich. Aber noch wichtiger als das Equipment ist ein guter Fotograf. Einer, der Emotionen und Ausdrucksstärke im Antlitz in Szene setzt. Und einer, der auf eine gute Belichtung achtet. Doch keine Sorge. Wie das alles geht, lernst du nachfolgend.
Wir persönlich finden das Smartphone ideal für Portraitfotos. Denn aus unserer Erlebnis sind die Portraitfotos am schönsten, die einen Menschen oder ein Tier ganz natürlich zeigen. So, wie er bzw. sie in diesem Moment wirklich ist. Nicht gestellt oder mit einem inszenierten Kamera-Lächeln. Um Momente einzufangen, zählt jedoch Spontanität. Und gerade diese Spontanität gelingt uns mit dem Smartphone deutlich besser. Es ist nämlich meist schnell griffbereit und ebenso schnell einsatzfähig.
Doch was macht gute Portraitfotos eigentlich aus? Den gängigen Tipps zufolge sind es vor allem zwei Dinge:
- Ausdrucksstärke bzw. sichtbare Emotionen im Gesicht
- Eine gute Qualität (vor allem Schärfe, Bildgestaltung und Belichtung)
Wie du vor allem diese beiden Dinge erreichst und welcher Tipps zur Portraitfotografie du sonst noch kennen solltest, schauen wir uns nachfolgend gemeinsam an.
Portraitfotografie Tipps – unsere Top 15
Bevor wir mit unseren Tipps zur Portraitfotografie starten, möchten wir noch eine wichtige Anfrage klären: Was ist Portraitfotografie eigentlich? Gem. Wikipedia versteht man unter der Portraitfotografie folgendes:
„Als Porträtfotografie bezeichnet man ein fotografisches Genre, bei dem Porträts von Lebewesen angefertigt werden; Motive sind meist Menschen, häufig werden auch Tierporträts erstellt. Ziel der künstlerischen Porträtfotografie ist meist das fotografische Herausarbeiten des charakteristischen Wesens der Person.“
Bei Portraitfotos geht es also um Menschen und Tiere. Und darum, siehe so natürlich wie möglich in Szene zu setzen. Schönheit liegt aber wie immer im Auge des Betrachters. Und manchmal sind Portraitfotos auch zweckgebunden (z.B. Bewerbungsfotos, die meistens eher gestellt aussehen). Klassischerweise sind Portraitfotos zudem keine Ganzkörperaufnahmen. Sie zeigen meist das Gesicht, den Hals und einen Teil des Oberkörpers. Ausnahmen sind jedoch möglich 🙂
Soweit zur Theorie für die Portraitfotografie. Starten wir nun mit unseren Tipps zur praktischen Umsetzung.
#1: Nutze den Portraitmodus (Bokeh bzw. unscharfer Hintergrund)
Die meisten Smartphones verfügen mittlerweile über einen Portraitmodus in der Kamera-App. Sofern dein Smartphone einen solchen Portraitmodus besitzt, solltest du ihn unbedingt nutzen. Denn im Portraitmodus kannst du den Hintergrund des Fotos unscharf gestalten. In der klassischen Fotografie kennt man dies auch unter Bokeh. Durch den verwaschen Hintergrund sticht das fotografierte Motiv aus dem Foto hervor und wird somit besser in Szene gesetzt. Die Aufmerksamkeit des Auges richtet sich dadurch besser auf das Fotomotiv.
Mit dem Portraitmodus des Smartphones muss du für den unscharfen Hintergrund in der Regel gar nichts tun. Sobald die Entfernung zu dein Fotomotiv passt, wird der Hintergrund automatisch unscharf. Beim iPhone muss der Abstand zum Fotomotiv (in diesem Fall der Person oder dem Tier) mindestens 0,5 Meter betragen. Ansonsten erscheint auf dem Display die Hinweis „Abstand vergrößern“.
Maximal darf die Person im Portraitmodus 2 Meter von der Kameralinse entfernt sein. Ist der Abstand größer, wird auf dem iPhone das Meldung „Abstand verringern“ angezeigt. Sofern der Abstand für das Portraitbild ideal ist, zeigt das iPhone in der Standardeinstellung „natürliches Licht“ an. Einige iPhone Modelle (z.B. unser AnzeigeiPhone 11 Pro) bieten im Portraitmodus zudem zwei Varianten. Du kannst das Portraitbild oder mit der Weitwinkellinse (1x) oder der Teleobjektivlinse (2x) aufnehmen. Zudem kannst du den Portraitmodus auch bei der Frontkamera („Selfie-Perspektive“) nutzen. Er steht dir hier mit Teleobjektiv (2x) zur Verfügung.
Beim iPhone wird die Portraitmodus ab dem iPhone 7 Plus unterstützt. Später in der Bildbearbeitung kannst du die Schärfentiefe (f) dann noch anpassen. Dies entspricht letztlich der Blendeneinstellung bei einer klassischen Kamera. Du kannst die Tiefenschärfe beim iPhone zwischen 1,4 (unscharfer Hintergrund) und 16 (scharfer Hintergrund) variieren.
Übrigens: Wenn du mehr zur Fotografie mit dem iPhone lernen möchtest, können wir dir unseren iPhone Fotografie-Kurs ans Herz legen. Hier geben wir dir viele Tipps, die weit über das Portraitfotografie hinausgehen.
Sofern du ein Smartphone besitzt, das kein Portraitmodus bietet, kannst du diesen mithilfe einer App nachrüsten. Für iOS bietet z.B. die App Camera+2 eine Portraitfunktion (kostenpflichtig). Der Google Playstore enthält für Android z.B. die App Bokeh (Hintergrund-Unschärfe).
Sofern du mittels einer klassischen Kamera (z.B. Spiegelreflex) fotografierst, nutzt du am besten ein Teleobjektiv. Wichtig ist dabei, dass die Blende weit geöffnet ist. Einen unscharfen Hintergrund erhältst du z.B. mit einer Blende von 1,4 oder 2,8.
#2: Das Gesicht richtig ausleuchten
Licht ist das A und O in der Fotografie. Dies gültig unabhängig davon, ob du mit dem Smartphone oder mit einer klassischen Kamera fotografierst. In der Portraitfotografie kommt es darauf an, das Gesicht ins richtige Licht zu rücken. Dabei gilt normalerweise die folgende Regel:
Fotografiere nicht gegen das Licht. Die Lichtquelle (z.B. die Sonne bzw. Tageslicht oder eine Lampe) sollten das Gesicht von vorne anleuchten.
Sofern du gegen das Licht fotografierst, wird das Gesicht der Person im Vergleich zum Hintergrund meist zu dunkel. Dann kannst du die Gesichtszüge, die ein Portraitfoto so einzigartig machen, schwerer erkennen.
Allerdings solltest du mit der Belichtung nicht übertreiben. Wichtig ist, dass sich die fotografierte Person wohlfühlt. Ins pralle Sonnenlicht zu blicken oder helle Lampen ins Gesicht scheinen zu haben, ruft bei den meisten Menschen kein gutes Gefühl aus.
#3: Erstelle Portraitfotos besser bei bewölktem Himmel
Aus unserer Erlebnis gelingt die Portraitfotografie deutlich besser bei bewölktem Himmel. Der Grund hierfür ist, dass du an bewölkten Tagen weiches Licht hast. Weiches Licht zeichnet selbst dadurch aus, dass es weniger Schatten wirft. Im Vergleich dazu entsteht hartes Licht durch Sonnenschein. Wenn die Sonne scheint, denken wir oft, dass das besonders schön zum Fotografieren ist. Allerdings gilt in der Portraitfotografie eher das Gegenteil.
Denn durch Sonnenschein erhältst du besonders helle und besonders dunkle Stellen an deinem Portraitfoto. Dies lässt die Konturen des Gesichts hart wirken. Emotionen gehen dadurch oft verloren. Zudem kann die fotografierte Person oft nicht gut gucken, wenn das Sonnenlicht hell in ihre Augen scheint. Die Folge sind meist kleine, zusammengekniffene Augen.
Starker Sonnenschein wirft zudem Schatten. Vor allem zu Beginn die Portraitfotografie solltest du Schatten auf dem Foto jedoch besser vermeiden. Denn Schatten richtig in Szene an setzen ist eher etwas für fortgeschrittene Portrait-Fotografen.
#4: Porträtaufnahmen in der Golden Hour machen
An sonnigen Tagen muss du auf Portraitfotos natürlich trotzdem nicht verzichten. Wir empfehlen an diesen Tagen die Golden Hour zur Portraitfotografie. Als Golden Hour bezeichnet man abends das Stunde vor dem Sonnenuntergang sowie am Morgen das Stunde nach dem Sonnenaufgang. In dieser Zeit steht die Sonne tief am Horizont. Das grelle Sonnenlicht des Tages ist nicht mehr bzw. noch nicht da. Vielmehr bietet die tief stehende Sonne einer warmes, „mildes“ Licht.
Dieses Licht wirft keine harten Schatten ins Gesicht. Zudem können die meisten Menschen beim Licht der tief stehenden Sonne auch gut das Augen offen halten und werden nicht geblendet. Kurzum: Sie fühlen sich wohl und das warme Licht schmeichelt auf der Haut.
#5: Nutze Fensterlicht
Sofern du einer Portraitfoto im Innenraum erstellen möchtest, können wir dir Fensterlicht hierfür empfehlen. Dein Fotomotiv sollte vor dem Fenster stehen, sodass das Licht von außen durchs Fenster auf das Gesicht fällt. Hierdurch entsteht einer erstaunlich gutes Licht zum Fotografieren. Wir nutzen Fenster auch häufiger, wenn wir ein Selfie-Portraitfoto von unser machen. Dann stellen wir ein Stativ vor dem Fenster auf und lösen das Foto per Bluetooth-Fernauslöser oder über den Timer der Kamera-App (beim iPhone 3 bzw. 10 Sekunden) aus.
Besonders gut funktioniert Fenster übrigens, wenn keine pralle Sonne durchs Fenster fällt. Daher eignet sich Fensterlicht vor allem an bewölkten Tagen. An sonnigen Tagen solltest du nach Chance ein Fenster suchen, das gerade nicht in die Sonne liegt. Fenster, die nach Norden ausgerichtet sind, eignen sich hierfür besonders gut. Denn hier hast du zu keiner Tageszeit pralles Sonnenlicht.
Probiere das Fenster auf jeden Fall einmal aus. Wir sind jeder Mal aufs Neue überrascht, wie gut die Belichtung damit ist 🙂
#6: Künstliches Licht mit einer Ringleuchte
Falls es schon dunkel ist oder dir kein Fenster zur Verfügung steht, kannst du alternativ auch künstliches Licht nutzen. Wir haben hierbei gute Erfahrungen mittels einer Ringleuchte gemacht. Wir selbst nutzen das AnzeigeVicTsing 10″ Ringlicht mit Stativ und sind hiermit sehr zufrieden.
Sofern du mit dem Smartphone fotografierst, kannst du dieses hier direkt einspannen. Das Ringlicht bietet das Belichtungsstufen kaltes Weiß, warmes Weiß sowie warmes Gold. Wir nutzen für Portraitfotos in der Regel das warme Weiß. Das kleine, mitgelieferte Stativ eignet selbst gut, um das Ringlicht auf dem Tisch vor dir aufzustellen. Für Fotos im Stehen kannst du die Ringleuchte auch auf einem größeren Stativ verankern. Wir selbst nutzen hier das AnzeigePhinistec 175cm Aluminium Dreibein Stativ.
Im Vergleich zu klassischen Lampen bietet das Ringleuchte eine bessere Ausleuchtung des Gesichts. Dadurch erhält dein Portraitfoto eine bessere Belichtung und somit auch eine bessere Qualität. Eine Ringleuchte wird üblicherweise für Selfie-Portraitfotos genutzt. Du kannst sie aber ebenso gut als Fotograf einsetzen, um eine andere Person an fotografieren. Die Ringleuchte ist groß genug, um mittig hindurch zu fotografieren.
#7: Portraitfotografie auf Augenhöhe
Egal, ob bei Menschen oder Tieren: Die Augen sind besonders ausdrucksstark. Daher ist es in der Portraitfotografie aus unser Erfahrung besonders wichtig, die Augen gut in Szene zu setzen. Dies gelingt dir am besten, wenn du dein Motiv auf Augenhöhe fotografierst.
Sofern du einer kleines Kind oder ein Tier fotografieren möchtest, solltest du dich also hinunterbeugen. Gehe auf die Knie oder lege dich auf den Boden, um eine Perspektive zu finden, in der du auf Augenhöhe bist. Um ein Portraitfoto von einem großen Menschen zu erstellen (z.B. Christian mit seinen knapp 2 Metern), sind also auch schon mal ein Stuhl oder eine Leiter erforderlich 😉
#8: Geduldig sein
Ein zusätzlicher wichtiger Tipp für die Portraitfotografie ist Geduld. Vor allem, wenn du kleine Kinder oder Tiere fotografierst, sind diese oftmals in Bewegung. Für sich ergreifende Motive eignen sich Portraitfotos allerdings schlecht. Denn meistens wird das fotografierte Motiv dann unschärfer und dein Foto verliert somit an Qualität.
Um dies zu meiden, benötigst du manchmal Geduld. Das perfekte Portraitfoto gelingen nicht immer gleich beim ersten oder zweiten Probe. Wir fotografieren oftmals 10 oder 15 Minuten lang, bis wir das Portraitbild haben, das uns gefällt. Manchmal geht es ganz schnell und manchmal dauert es eben länger. Wichtig ist, dass du etwas Ausdauer und Geduld mitbringst, falls nötig.
#9: Portraitfotografie Tipps zur Bildgestaltung
Bei einem Portraitfoto ist die Bildgestaltung nicht ganz so wichtig wie beispielsweise auf einem Landschaftsfoto. Denkste! Denn so ist es nicht 😉 Auch in der Portraitfotografie spielt die Anordnung deines Fotomotivs eine wichtige Rolle. Wenn du beispielsweise eine Person fotografierst, die zur rechten Seite schaut, solltest du diese so positionieren, dass freier Raum in die Blickrichtung besteht. Der Betrachter des Fotos erhält dadurch Interpretationsspielraum und wird zum Nachdenken angeregt. Was schaut die Person wohl gerade an?
Positionierst du die nach rechts blickende Person hingegen am rechten Bildrand, schaut sie direkt aus dem Bild hinaus. Diese Bildanordnung wirkt unharmonisch. Ebenso verhält es sich, wenn das Person z.B. nach oben schaut. Dann sollte das Anordnung der Person im unteren Bildbereich erfolgen, damit nach oben hin freier Blickraum besteht.
Oftmals wirken Portraitbilder zudem harmonischer, wenn du das Motiv nicht mittig anordnest. Hierbei hilft die Drittel-Regel. Sie ist mithilfe von Rasterlinien einfach umsetzbar. Bei den meisten Smartphones und Kameras kannst du Rasterlinien einfach einstellen. An dem iPhone ist dies z.B. unter den Einstellungen bei „Kamera“ möglich.
Durch die Rasterlinien wird der Fotobereich in neun gleich große Rechtecke unterteilt. Sowohl senkrecht als auch horizontal wird der Fotobereich jeweils getreten. Die Linien überschneiden sich dabei an vier Punkten. Wenn du dein Fotomotiv an einem dieser Punkte ausrichtest, wirst du in der Regel eine gute Bildkomposition erhalten.
#10: Personen zum Lachen bringen
Besonders schön werden Portraitfotos meist, wenn die fotografierte Person lacht. Miteinander meinen wir jedoch ein natürliches Lachen und kein aufgesetztes Foto-Lächeln. Vielmehr geht es um die Art von Lachen, die aus tiefstem Herzen kommt. Das Lachen, bei dem die Augen leuchten.
Am besten fängst du ein solches Lachen eigentlich unbemerkt ein. Also dann, wenn die Person gar nicht merkt, dass sie gerade fotografiert wird. Oftmals ist dies jedoch besonders schwer, da du im passenden Moment deine Kamera so schnell nicht griffbereit hast. Zudem sind solche spontanen Fotogelegenheiten meist nicht ideal von die Belichtung.
Du kannst als Fotograf aber versuchen, ein natürliches Lachen hervorzurufen. Wir haben dabei festgestellt, dass lustige Faxen, wie wir sie oft für unseren Sohn machen, auch Erwachsene schnell zum Lachen bringen. Am besten funktioniert dies, wenn man zu zweit fotografiert. Eine Person ist dabei hinter der Kamera und löst das Foto aus. Die andere Person steht daneben und ist der „Faxen-Macher“. Diese Person schneidet z.B. Grimassen, springt in die Luft oder bewegt sich wie ein Roboter.
Zudem kann es auch gut funktionieren, wenn du die Person hinter der Kamera erschreckst. Nach dem ersten Moment, in dem das Person vielleicht zusammenzuckt, muss sie meistens erst zeit lachen. All das klingt vielleicht etwas bescheuert. Aber unserer Erfahrung nach funktioniert es in der Anwendung tatsächlich sehr gut. In jedem Fall lockert es die Stimmung und sorgt dafür, das möglicherweise verkrampfte Kamera-Lächeln etwas aufzulockern.
Augen schließen, Bewegung und Frontkamera
Ein zusätzlicher Tipp für die Portraitfotografie: Lasse die Person, das fotografiert wird, die Augen schließen. Nach einigen Sekunden sagst du dann: Augen auf! Meistens erzeugt die Moment, in dem die Person wieder etwas sieht, dann ein natürliches Lächeln auf dem Gesicht. Zudem leuchten die Augen meistens besonders schön, wenn siehe vorab geschlossen waren.
Falls es einer Person besonders schwerfällt, sich beim Portrait-Shooting natürlich zu verhalten, hilft oft auch Bewegung. Begleite die Person z.B. auf einem Spaziergang oder lasse sie mit ihrem Kind, Hund oder ähnlichem interagieren. Vor allem die Interaktion mittels kleinen Kindern löst aus unserer Erfahrung schnell das Anspannung und lässt die Person vergessen, dass eine Kamera in der Nähe ist.
Und dann noch einer Tipp, der bei Portraitfotos von kleinen Kindern oft gut funktioniert. Nutze hier die Frontkamera und halte das Smartphone bzw. die Kamera so, dass das Kind sich selbst sehen kann. Kleine Kinder entdecken es oft spannend, sich auf dem Bildschirm eigen zu sehen. Sie schauen dann interessiert und lachen oft. Da du selbst keine optimale Sicht und Haltung der Kamera hast, ist das Auslösen etwas schwieriger. Aber mit etwas Übung können dir an diese Weise richtig tolle Portraitfotos der Kleinen gelingen.
#11: Mehr Ausdrucksstärke durch schwarzen oder weißen Hintergrund
Wie gut mehrfach erwähnt, lieben wir es, mit unseren iPhones zu fotografieren! Einer der Gründe hierfür ist auch, dass die Bildbearbeitung damit spielend einfach ist. Bei Portraitfotos hast du beim iPhone mehrere Belichtungsoptionen. Eine davon heißt „Bühnenlicht„. Dieser Belichtungseffekt sorgt für einen dunklen Hintergrund. Wie auf einer Bühne wird nur das Fotomotiv angeleuchtet und der Rest ist beinahe schwarz. Dadurch sticht die fotografierte Person bzw. einer fotografiertes Tier umso besser hervor.
Besonders gut funktioniert dieser Effekt, wenn du etwas Helles fotografierst. Also z.B. ein Tier mit hellem Fell oder eine Person mit heller Kleidung und blondem Haar. Dies wirkt im Vergleich zum dunklen Hintergrund dann besonders ausdrucksstark.
Auf dem iPhone hast du zwei Optionen, um den dunklen Hintergrund einzustellen:
- Direkt beim Fotografieren in der Kamera-App. Sobald du im Portraitmodus fotografierst, erscheinen am unteren Bildrand die Belichtungseffekte.
- Später in der Bildbearbeitung. Hierfür gehe du in die Foto-App, öffnest dein Bild und wählst „bearbeiten“ aus. Dort kannst du das Bild dann mit verschiedenen Belichtungseffekten verändern.
Umgekehrt kannst du Tiere oder Personen mit dunklem Fell bzw. dunkler Hauptfarbe, Kleidung oder Haut mit einem weißen Hintergrund gut in Szene setzen.
Falls du nicht ganz in schwarz-weiß fotografieren möchtest, ist auch eine Vignette oft einer guter Effekt. Durch eine Vignette werden die vier Ecken des Fotos dunkler gestaltet. Dadurch wird das Mitte des Bildes im Kontrast heller und rückt dadurch mehr in den Fokus. Eine Vignette kannst du in der Bildbearbeitung (z.B. auf dem iPhone) einfach einstellen.
#12: Portraitfotos müssen nicht einzeln entstehen
Oftmals denkt man bei Portraitfotos an Bilder von einzelnen Individuen oder Tieren. Doch dies muss nicht zwingend die Fall sein. In der Portraitfotografie sind natürlich auch Bilder von mehreren Personen oder Tieren möglich. Allerdings ist die Portraitfotografie von mehreren Motiven auch komplizierter. Denn nun muss nicht nur eine Person bzw. ein Tier gut in Szene gesetzt werden, sondern gleich zwei oder drei. Und dies auch weiter gleichzeitig.
Dass alle Motive zur selben Zeit gut schauen, ist durchaus eine Herausforderung. Sofern du Menschen fotografierst, hilft aber auch hier der Tipp mit geschlossenen Augen. Bei einem Paar-Foto sollten beide Personen erst die Augen schließen. Der Fotograf gibt dann das Signal, wann beide Personen die Augen öffnen sollte. Dies sorgt bei beiden Personen in der Regel für einen natürlichen und glücklichen Gesichtsausdruck. Zudem haben beide Personen dann mit hoher Wahrscheinlichkeit geöffnete Blick auf dem Foto.
Bei Paarfotos ist es beispielsweise auch schön, wenn sich die Personen anschauen. Ein verliebt-lächelnder Gesichtsausdruck ergibt in der Regel ein harmonisches Portraitfoto. Auch wenn die fotografierten Personen in dieselbe Richtlinie schauen, wirkt dies oft sehr harmonisch.
Ein weiterer Tipp ist, dass die fotografierten Personen ähnliche Farben tragen. Wenn z.B. Mann und Frau jeweils ein weißes Oberteil tragen, wirkt dies auf einem Paar-Portraitfoto oft besonders harmonisch. Denn die gleiche Farbe signalisiert an gewisse Weise, dass die Personen zueinander gehören.
#13: Portraitfotografie in schwarz-weiß
Ein weiterer Tipp, um die Portraitfotografie abwechslungsreich zu gestalten, sind Fotos in schwarz-weiß. Viele Kameras bieten bereits beim Fotografieren eine Schwarz-Weiß-Einstellung. Auch das iPhone bietet im Portraitmodus zwei verschiedene schwarz-weiß Effekte:
- Bühnenlicht Mono (schwarzer Hintergrund) sowie
- High-Key-Licht Mono (weißer Hintergrund)
Vor allem, wenn Personen sich selbst nicht so gerne an Fotos sehen, ist der Schwarz-Weiß-Effekt oft ein guter Tipp. Denn bei Schwarz-Weiß-Fotos siehst du nicht jeder Falte, jeden Pickel und jeden vermeintlichen Makel. Auch bei Fotos von nackten bzw. teilweise nackten Menschen (Aktfotografie) wird häufig ein Schwarz-Weiß-Filter benutzt. Dies wirkt in den Augen der meisten Betrachter ästhetischer. Wir selbst haben z.B. für Jennys Bauch in die Schwangerschaft gerne den Schwarz-Weiß-Effekt in der Portraitfotografie genutzt.
#14: Ungewöhnliche Dinge ziehen die Augen der Betrachter an sich
Letztlich geht es in der Portraitfotografie auch darum, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Bild an lenken. Denn Fotos, die keine Aufmerksamkeit erzeugen, werden in der Regel auch nicht als gute Bilder wahrgenommen. Um Aufmerksamkeit zu schaffen, helfen neben einem ausdrucksstarken Gesicht auch ausgefallene Gesten und ungewöhnliche Sachen auf dem Foto. Beliebt ist beispielsweise das Antlitz zur Hälfte zu verdecken. Dies kannst du z.B. durch folgende Dinge erreichen:
- Bei langen Haaren: Verdecke eine Gesichtshälfte mit den Haaren
- Stelle die Person zur Hälfte in den Schatten, sodass eine Gesichtshälfte durch den kontraststarken Schatten kaum erkennbar ist
- Lasse die Person mittels einer Hand ihre Gesichtshälfte zu halten
- Schneide das Antlitz auf dem Foto zur Hälfte ab (nehme also nicht das ganze Gesicht ins Bild hinein)
Darüber hinaus kannst du noch weitere „Eye-Catcher“ auf deinem Portraitfoto integrieren. Deiner Kreativität sind hierbei eigentlich keine Grenzen gesetzt. Ein paar Tipps und Ideen sind z.B. folgende:
- Fotografiere die Person gegen eine Wand gelehnt
- Nutze eine Kopfbedeckung (Hut, Capy, Kopftuch, Kopfschmuck, etc.)
- Nutze wiederkehrende Farben (z.B. ein rotes Oberteil, roten Lippenstift und eine rote Schleife im Haar)
- Lasse die Person in eine Spiegelfläche schauen, sodass du eine Spiegelung auf dem Portraitfoto hast
Zwar nicht ungewöhnlich, aber dennoch interessant fürs Auge sind auch gemusterte Hintergründe. Sofern du eine schöne Wand oder Fassade siehst, kannst du diese gut für ein Portraitfoto nutzen.
#15: Den Portraitmodus auch für Gegenstände nutzen
Im Portraitmodus mit unscharfem Hintergrund an fotografieren ergibt nicht nur bei Menschen oder Tieren ein tolles Bild. Auch wenn du Gegenstände, Blumen oder beispielsweise Essen fotografierst, kannst du den Portraitmodus gut einsetzen. Denn auch diese Dinge werden durch den unscharfen Hintergrund gut in Szene gesetzt.
Abschließende Tipps zur Portraitfotografie
Nachdem du nun unsere 15 Tipps zur Portraitfotografie kennst, hast du sicher schon bemerkt, dass heutzutage kein Fotostudio mehr nötig ist, um gute Portraitfotos zu erstellen. Vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall. Denn im klassischen Fotostudio verhalten selbst die wenigsten Menschen noch natürlich. Wenn du an einem unbequemen Holz-Hocker sitzt und große Lampen an dich gerichtet werden, schafft dies nicht gerade eine Wohlfühlatmosphäre.
Heutzutage hat fast jedes moderne Smartphone einen Portraitmodus, der die Portraitfotografie in den Alltag integriert. Ihre habt gerade einen glücklichen Paar-Moment zusammen? Dein Kind spielt gerade total süß im Wohnzimmer? Oder dein Hund schaut dich gerade besonders süß mit seinem treuen Augen an? Super! Dann denke beim nächster Mal daran, schnell das Smartphone zu zücken und diesen Moment als Portraitfoto festzuhalten.
Das soll natürlich nicht heißen, dass du schöne Momente zukünftig durch kontinuierliches Fotografieren ruinieren sollst. Aber hin und wieder zeit das Smartphone zur Hand zu nehmen, wird garantiert für mehr gute Portraitfotos sorgen. Daher lautet unser abschließender Tipp: Denke im Alltag öfter mal dabei ein Portraitbild zu machen, wenn sich gute Augenblick dafür bieten. Übung macht den Meister! 🙂 Und Alltagssituationen sind für die Portraitfotografie oft besser als man denkt.
Zudem solltest du nie vergessen, dass nicht jedes Portraitfoto auch gut gelingt. Daher hilft es, viel auszuprobieren. Wenn du häufig fotografierst, wird irgendwann garantiert auch ein Portraitfoto dabei sein, das dir gefällt.
Wir hoffen, dass dir unsere Tipps zur Portraitfotografie gefallen und weitergeholfen haben. Falls du selbst weiter Tipps zur Portraitfotografie hast, teile sie gerne im Kommentarfeld unter dem Beitrag. Auch Fragen kannst du hier natürlich gerne stellen.
Alles Liebe und viel Spaß beim Erstellen deiner Portraitfotos wünschen dir
Jenny & Christian