Gewichtszunahme durch antihistaminika

Außer Antipsychotika können unter anderem auch einige Antidepressiva, Antiepileptika, Hormonpräparate, Antidiabetika, Antihypertonika und Antihistaminika zu .

Histamin vermittelt seine Wirkung, indem es nach seiner Freisetzung aus den Mastzellen auf benachbarte Zelloberflächen an einen Histaminrezeptor bindet. Dieses Signal veranlasst die Zelle meist über das Aussenden weiterer Botenstoffe bestimmte Prozesse an aktivieren oder zu deaktivieren. Man unterscheidet 4 verschiedene Histaminrezeptortypen: H1, H2, H3 und H4.
Bindet Histamin an einen H1-Rezeptor, vermittelt dies folgende Wirkungen in unterschiedlich starker Ausprägung: Blutgefäße ziehen sich zusammen, das Gefäßwände werden durchlässiger, Schleimhäute schwellen an, in die Lunge verengen sich die Bronchien, die Haut zeigt in Folge der gesteigerten Durchblutung Rötungen und bildet unter Umständen kleine Quaddeln. Übermäßige Histaminausschüttung, wie siehe beispielsweise bei allergischen Reaktionen oder Nesselsucht (Urtikaria) die Fall ist, wird meist von störendem Juckreiz begleitet. Juckreiz entsteht durch Histamin stimulierte Nervenendigungen in die Haut.

H1-Rezeptoren sind auch im Gehirn zu finden. Dort fungiert Histamin als Überträger zwischen Nervenzellen und hat Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus. Zum Einen ist es an der Weckreaktion beteiligt und steigert den Wachheit. Zum Anderen steuert es das Übelkeitsempfinden und den Brechreiz.

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H2-Rezeptoren sind überwiegend im Magen-Darm-Trakt zu finden. Histamin wird in den so genannten ECL-Zellen gespeichert (enterochromaffin-artige Zellen). Die Zellen können durch das Hormon Gastrin zur Histaminausschüttung angeregt werden. Das Histamin bindet dann an H2-Oberflächenrezeptoren benachbarter Belegzellen, woraufhin diese Magensäure produzieren und somit das Verdauung fördern. Außerdem hat die Aktivierung von H2-Rezeptoren eine beschleunigte Herztätigkeit sowie das Zusammenziehen von Gefäßen zur Folge.

Bindet Histamin an H3-Rezeptoren, hat dies selbstregulierende Effekte auf die Histaminfreisetzung. Aktivierte H3-Rezeptoren hemmen im Gehirn die Histaminausschüttung und regulieren die Freisetzung zusätzlicher Botenstoffe. Dadurch werden Hunger, Durst, Tag-Nacht-Rhythmus und das Körpertemperatur gesteuert.
H4-Rezeptoren sind bisher noch nicht ausreichend ergründet. Es gibt aber Hinweise, dass sie eine Rolle beim allergischen Asthma spielen.
Von den oben beschriebene Histaminrezeptortypen sind bisher nur Medikamente auf dem Marktplatz, die an H1- und H2-Rezeptoren binden; die so genannten H1- bzw. H2-Antihistaminika.