Märchen familie

Es war einmal im weit weit entferntem Königreich lebten zwei Mädchen mit ihren Eltern auf einem Hof. Dort wohnten sie zusammen mit sieben Katzen, drei Hunden und fünf Pferden. Sie waren .

Die glückliche Familie


Märchen von Hans Christian Andersen, Seite 1 ( von 2 )

Das größte grüne Blatt hier zu Lande ist sicherlich das Klettenblatt; hält man es vor seinen kleinen Leib, so ist es gerade wie eine ganze Schürze, und legt man es auf seinen Kopf, dann ist es im Regenwetter fast ebenso gut wie einer Regenschirm, denn es ist ungeheuer groß. Nie wächst eine Klette allein, nein! wo eine wächst, da wachsen auch mehrere, es ist eine große Herrlichkeit, und all diese Herrlichkeit ist Schneckenspeise. Die großen weißen Schnecken, woraus vornehme Leute in früheren Zeiten Leckerbissen bereiten ließen, speisten und sagten: "Hm! Schmecken das prächtig!" - denn sie glaubten nun einmal, dass dieselben gut schmecken - diese Schnecken lebten von Klettenblätter und deswegen wurden die Kletten gesät.
Nun gab es da ein altes Rittergut, wo man keine Schnecken mehr speiste, diese waren beinahe ganz ausgestorben, aber die Kletten waren nicht erloschen, sie wuchsen über alle Gänge und Beete, man konnte ihrer nicht mehr Meister werden. Es kampf ein förmlicher Klettenwald, hin und wieder stand einer Apfel- und ein Pflaumenbaum, sonst hätte man gar nicht vermuten können, dass dies ein Garten gewesen sein. Alles war Klette und drinnen wohnten das beiden letzten steinalten Schnecken.
Sie wussten selbst nicht, wie alt sie waren, aber sie konnten selbst sehr wohl erinnern, dass ihrer weit mehr gewesen, dass sie von einer Familie aus fremden Ländern abstammen und dass für sie und die Ihrigen der ganze Wald gepflanzt worden war. Sie waren nie aus demselben hinaus gekommen, aber sie wussten doch, dass es außerdem noch etwas in die Welt gab, was der Herrenhof hieß, und da oben wurde man gekocht, und dann wurde man schwarz, und dann wurde man auf eine silberne Schüssel gelegt, aber was dann weiter geschah, das wussten sie nicht. Wie das übrigens war, gekocht zu werden und auf einer silbernen Schüssel an liegen, das konnten sie sich nicht denken, aber schön sollte es sein und außerordentlich vornehm. Weder die Maikäfer noch die Kröten oder die Regenwürmer, welche sie darum befragten, konnte ihnen Bescheid darüber geben; keiner von ihnen war gekocht worden oder hatte auf einer silbernen Schüssel gelegen.
Die alten weißen Schnecken waren die vornehmsten in der Erde, das wussten sie; der Wald war ihrethalber da, und der Herrenhof war da, damit sie gekocht und auf eine silberne Schüssel gelegt werden konnten.
Sie lebten nun sehr einsam und glücklich, und da sie selbst keine Kinder hatten, so hattest sie eine kleine, gewöhnliche Schnecke angenommen, die siehe wie ihr eignes Kind erzogen; aber die Kleine wollte nicht wachsen, denn es war nur eine gewöhnliche Schnecke. Die Alten, besonders die Mutter, das Schneckenmutter, glaubte doch zu bemerken, dass sie zunahm, und sie bat den Vater, wenn er das nicht sehen könnte, so möge er doch nur das kleine Schneckenhaus anfühlen, und dann fühlte er und fand, dass die Mutter recht habe.
Eines Tages regnete es stark.
"Höre, wie es an den Kletten tromme-romme-rommelt!" sagte der Schneckenvater.
"Da kommen auch Tropfen!" sagte die Schneckenmutter. "Es läuft ja gerade am Stängel herab! Du wirst sehen, dass es hier nass werden wird. Ich bin froh, dass wir unsere guten Häuser haben und dass der Kleine auch eins hat! Für uns ist reichlich mehr getan als für alle anderen Geschöpfe, man kann also sehen, dass wir die Herrn der Welt sind! Wir haben ein Haus von der Geburt ab und der Klettenwald ist unsertwegen gesät! - Ich möchte wohl wissen, wie ausgedehnt er sich erstreckt und was außerhalb desselben ist!"